Januar 2016: Der Turmbahnhof Karow wird konkreter. Sah es bisher so aus, als wäre die Realisierung des Turmbahnhofs Karow auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben, wurde das Projekt in der Zwischenzeit offenbar wieder aufgenommen. Das geht jedenfalls aus der Antwort des Berliner Senats auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Stefan Gelbhaar (Bündnis 90/Die Grünen) hervor. Demnach wird noch in 2016 der Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahnbundesamtes für die 2. Baustufe Nordkreuz – Karow erwartet, unmittelbar danach will die Deutsche Bahn AG mit bauvorbereitenden Maßnahmen beginnen. Die Hauptleistungen im Raum Blankenburg sollen von 2017 bis 2018 durchgeführt werden, nördlich des Karower Kreuzes in den Jahren 2018 bis 2019. Für den Turmbahnhof Karower Kreuz wird das Planrechtsverfahren voraussichtlich 2017 eingeleitet. Nach Erhalt des Baurechts sollen die Bauarbeiten für den Turmbahnhof beginnen, die DB AG geht von einer Bauzeit von 3 Jahren aus, was eine Fertigstellung nicht vor 2021 bedeutet. Die Baukosten des Bahnhofs sind in die Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) des Bundes mit der Deutschen Bahn ab 2020 aufgenommen. Die straßenseitige Anbindung des Turmbahnhofs steht noch nicht fest, für eine Verlängerung der S75 von Wartenberg bis zum Karower Kreuz gibt es außer der Freihaltung von Flächen noch keine konkreten Planungen.
Wie die Berliner Morgenpost berichtet, soll der Turmbahnhog Karow fünf Bahnsteige auf zwei Ebenen erhalten. An einem Bahnsteig sollen gleichzeitig Züge der S-Bahnlinie 2 (Bernau–Blankenfelde) und der Regionalbahn halten, um das Umsteigen zu erleichtern.
Den aktuellen Stand zur Planung des Turmbahnhofs am Karower Nordkreuz gibt am besten die Antwort der Senatsverwaltung auf eine kleine Anfrage des Abgeordneten Oliver Friederici (CDU) vom 19.5.2010 wieder. Zitat aus der Antwort des Senats:
"Die Entwurfsplanung für das Bauvorhaben Nordkreuz (a) - Karow ist abgeschlossen. Im Rahmen des Vorhabens ist der zweigleisige Ausbau mit 160 km/h ab Bahnhof Blankenburg (km 8,790) bis Bf Karow (km 11,882) vorgesehen (Nordkreuz-Karower Kreuz 2 [NKK]). Die Planfeststellungsunterlagen sind beim Eisenbahnbundesamt eingereicht. Gegenstand des Planfeststellungsverfahrens ist der zweigleisige Ausbau der Strecke für 160 km/h, die Erneuerung von 5 Eisenbahnüberführungen, die 2. Ausbaustufe der Elektrischen Stellwerkstechnik (ESTW)-A Karow sowie umfangreiche Schallschutzmaßnahmen. Die Vorsorgemaßnahmen zur Errichtung eines Turmbahnhofes in Berlin-Karow sind berücksichtigt. Eine Realisierung des Vorhabens NKK2 ist derzeit frühestens ab dem Jahr 2015 vorgesehen."
Unabhängig davon hatte die Pankower SPD-Fraktion am 9.6.2010 beantragt, der Bezirk möge keinerlei begleitende Planungen für den Bau des Turmbahnhofes unterstützen oder durchführen, weil kein ausreichender Bedarf für einen solchen Bahnhof bestehe. Im Verkehrsausschuss und der BVV konnte sie sich damit allerdings nicht durchsetzen. Ohnehin könnte der Bezirk Pankow dieses Vorhaben nur verzögern aber kaum verhindern.
Im November 2009 gab die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erste Details zur Planung des Turmbahnhofs am Karower Kreuz bekannt:
"Nach Durchführung einer „Standardisierten Bewertung“ mit positivem Ergebnis wird eine der letzten Schieneninfrastruktur-Lücken am Karower Kreuz geschlossen. Geplant ist ein sog. Turmbahnhof am Kreuzungspunkt der Stettiner Bahn (Gesundbrunnen - Bernau) mit dem Berliner Außenring (BAR) mit Bahnsteigen sowohl an den beiden S-Bahngleisen als auch an den vier Ferngleisen für den Regionalverkehr. Hierdurch werden Umsteigemöglichkeiten zwischen allen Richtungen geschaffen. Durch die Heranführung einer Buslinie werden weite Teile von Karow erschlossen. Ferner sind Zuwegungen aus allen Quadranten geplant."
Update 1.6.2011: Im neuen Stadtentwicklungsplan Verkehr (STEP Verkehr) wurde der Neubau des Turmbahnhofs für 2013 eingestellt. Dafür sind ca. 10,9 Mio € vorgesehen, einschließlich verkehrlicher Anbindung (Rad, Fuß,...) Diese Maßnahme ist abhängig vom Ausbau der Stettiner Bahn zwischen Nordkreuz und Karow, die vom Bund und der Deutschen Bahn AG ab 2015 geplant ist
Update 28.1.2012: Nach Auskunft des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wurde das Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt Blankenburg – Karow auf Antrag der DB Netz AG mit Bescheid des Eisenbahn-Bundesamtes am 30. November 2011 eingestellt, ohne dass dies mit dem BMVBS abgestimmt oder ihm auch nur mitgeteilt wurde. Die DB AG war nicht bereit, weitere Mittel für die Fortführung des Planrechtsverfahrens zur Verfügung zu stellen. Damit dürfte auch das Projekt Turmbahnhof Karow für die absehbare Zukunft gestorben sein. Den Anwohnern wurde damit auch die Möglichkeit genommen, über das Planfeststellungsverfahren Schallschutzmaßnahmen an der Stettiner Bahn einzufordern.
Update 17.4.2012: Nach Auskunft der DB Netz AG können die Anwohner der Stettiner Bahn auch nicht auf Lärmminderungsmaßnahmen aus dem freiwilligen Lärmsanierungsplan der Bundesregierung hoffen. Der Abschnitt Panketal - Angermünde ist zwar in der entsprechenden Projektliste aufgenommen, wäre nach der aktuellen Projektreihung aber frühestens in 10 bis 15 Jahren "dran". Beim Wiederaufleben einer Planfeststellung wären Maßnahmen zur Lärmsanierung sofort wieder hinfällig.
Update 30.5.2012: Nach mündlicher Auskunft der Deutschen Bahn vom 29.5. finden für das Karower Kreuz keinerlei Planungen mehr statt. Begründet wird das mit einem zu geringem Verkehrsaufkommen und dem Vorrang anderer Projekte. Es bleibt also dabei, dass das Karower Kreuz auf absehbare Zeit gestorben ist. In der Beantwortung einer kleinen Anfrage suggeriert der Senat, dass der Turmbahnhof doch weiter gebaut werde, indem er am 17.4.2012 im Zusammenhang mit dem Ausbau der Stettiner Bahn erklärt: "... die Herstellung des Turmbahnhofes Karower Kreuz ist in diesem Zusammenhang zwischen dem Land Berlin und der DB AG vereinbart." Das ist offenbar nur die halbe Wahrheit.
Update 8.6.2012: Beim Lärmschutz der Dresdner Bahn auf dem Steckenabschnitt Blankenburg / Karow gibt es überraschenderweise doch wieder einen Hoffungsschimmer. In einem Schreiben vom 15.5.2012 teilt die DB Netz AG mit, dass der Bund die Projektfinanzierung übernehmen will. Durch den geplanten Steckenausbau bestünde dann die rechtliche Verpflichtung zur Umsetzung von Schallschutzmaßnahmen nach der Bundesimmissionsschutzverordnung (16. BimSchV) Eine förmliche Finanzierungszusage liegt aber offenbar noch nicht vor.
Update 31.3.2017: Nach Auskunft der Deutschen Bahn AG haben am 20. März 2017 in Bernau die ersten Arbeiten für die neue Eisenbahnbrücke über die Zepernicker Chaussee begonnen. Die Hauptbauarbeiten werden von Mai 2017 bis voraussichtlich September 2018 durchgeführt. Dafür muss die Straße vom 16. bis 19. Juni 2017, 1. bis 4. September 2017 sowie vom 29. September 2017 bis voraussichtlich 20. August 2018 gesperrt werden.