Artikel Bucher Bote 2009/09

Feuerwerke – Lärmbelästigung oder buntes Vergnügen am Nachthimmel? Farbenfroh, faszinierend, aber manchmal eben auch laut – Feuerwerke sind zwar hübsch anzusehen, werden aber nicht immer von allen als positiv wahrgenommen. Im Gegenteil: Wie oft haben uns laute Böller nicht schon die Nachtruhe geraubt und verzweifeln lassen, da man ja scheinbar machtlos gegen die nächtlichen Ruhestörungen war?

In Blankenburg hat es sich die „Initiative gegen Lärm“, die von Bob Sperberg ins Leben gerufen wurde, als Ziel gesetzt, illegale und ruhestörende Knallereien zu bekämpfen. „Wir informieren über die Gefahren des Feuerwerks und der Knallerei mit Flugblättern und über die Medien, suchen aber auch das persönliche Gespräch mit Betroffenen und Verursachern“, so Sperberg gegenüber dem „BB“. Letzteres erweise sich als sehr schwierig, da die entsprechenden Personen natürlich lieber anonym bleiben möchten. Vor allem an Samstagen stellen unangemeldete Feuerwerke ein Problem dar – bis zu fünf illegale Knallereien bzw. Feuerwerksveranstaltungen finden dann statt. Teilweise wird Pyrotechnik deutlich nach 22 Uhr gezündet.

Aufgrund der Initiative wird nun zumeist versucht, verdeckt aus dem eigenen Grundstück heraus statt auf offener Straße zu knallen, um unentdeckt zu bleiben.  Die Lärminitiative hat sich mit dem Problem bereits an den Stadtrat Jens-Holger Kirchner und den Bezirksbürgermeister Matthias Köhne gewandt  - leider ohne Erfolg. „Eine unserer Hauptforderungen hat nichts mit Repression zu tun, sondern mit Prävention und Aufklärung“, erklärt Sperberg. „Aber selbst das wollen der Präventionsbeauftragte der Polizei und die Zuständigen in Pankow nicht anpacken.“ Um eine Änderung des Sprengstoffgesetzes in Bezug auf Lärmgesichtspunkte und Tierschutz zu erreichen, hat sich die Initiative auch bereits an die zuständigen Ausschüsse des Bundestags und den Bundespräsidenten Horst Köhler gewandt. Gesetzlich festgelegt werden soll u.a., „wie viele Lärmereignisse, z.B. pro 10 000 Einwohner, im Jahr zulässig sind“, so Sperberg. Auch eine lokale Häufung von Feuerwerkszündungen sei zu vermeiden. Ebenso müssten laut Sperberg „Lärmemissionsgrenzen im Gesetz stehen“. Der zuständige Polizeiabschnitt 14 soll sich, so verfügte kürzlich der Polizeipräsident, nun mit der Materie beschäftigen und sich anschließend mit der Lärminitiative treffen. Auch der „Arbeitsring Lärm“ der Deutschen Gesellschaft für Akustik hat der Lärminitiative seine Unterstützung zugesichert. Noch in diesem Jahr soll außerdem für alle Bürgerinnen und Bürger eine Informationsveranstaltung zum Thema Lärm durchgeführt werden.  Die Initiative zählt momentan 14 Mitglieder, wobei jeder, der „mitarbeiten möchte und das Ziel verfolgt, dass es leiser wird bei uns“, jederzeit willkommen ist, wie Bob Sperberg erklärt.

Auch in Panketal ist das Thema brandaktuell: Hier ist das Hauptproblem, dass die meisten Beschwerdeführer laut Bürgermeister Rainer Fornell nur anonym dazu bereit seien, Anzeige zu erstatten, um Nachbarschaftsstreit zu vermeiden. Aber ohne
verwertbare Zeugenaussagen sei „ein Bußgeldverfahren nicht durchführbar“, bedauerte er. Das Verbot für ungenehmigte Feuerwerke sei keine „Behördenwillkür, um den fröhlichen und feierlustigen Panketalern den Spaß am Feiern zu verderben“,
so der Bürgermeister. „Es ist eine Regelung, die angesichts der mit dem Feuerwerksabbrennen verbundenen Gefahren (Brandgefahr und Lärmbelästigung) auf wenige überschaubare Zeiten beschränkt bleiben soll.“

Wird man beim Zünden von Feuerwerkskörpern außerhalb der zugelassen Zeiten (Silvester) bzw. ohne Genehmigung erwischt, so droht laut Sprengstoffgesetz eine Strafe von bis zu 50.000 Euro. Übrigens sind auch sogenannte Skylaternen, die in letzter Zeit an Beliebtheit gewonnen haben, verboten. Um eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen, wendet man sich laut Bürgermeister Fornell am besten an Frau Ditz vom Ordnungsamt der Gemeinde Panketal. „Die Ausnahmen werden aber nicht zu jedem beliebigen Geburtstag erteilt; das muss schon etwas
Besonderes sein“, so Fornell.      

Julia Meister

Kontaktadressen:

„Initiative gegen Lärm“
Bob Sperberg
Tel. 030/47485357
laermblankenburg@web.de

Ordnungsamt der Gemeinde Panketal
Frau Ditz
Tel. 030/94511220
c.ditz@panketal.de

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Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Bucher Boten